Dass sich bei der Förderung der privaten Altersvorsorge etwas bewegen muss, liegt auf der Hand. Die Renditechancen der Kapitalmärkte besser nutzen – das wäre längst an der Zeit. Zwar gibt es Hoffnungszeichen für Veränderungen, doch sollte man nicht darauf warten.
Die Sache ist eigentlich klar. Und zwar schon lange. Die Lücke zwischen Renten und Löhnen wird immer größer. Grund dafür ist die demografische Entwicklung: Immer mehr Menschen beziehen eine Rente, immer weniger zahlen Beiträge in die Rentenkasse ein. Deshalb sinkt das Rentenniveau. Wer seinen Lebensstandard im Alter halten will, sollte zusätzlich vorsorgen.
Versuche, die private Altersvorsorge durch staatliche Förderung wesentlich zu stärken, sind aber bislang weitgehend gescheitert. Überhöhte Kosten, hohe Komplexität, mangelnde Qualität: Die Erfahrungen mit Modellen wie „Riester“ haben gezeigt, dass es zu vielen Anbietern darum geht, hoch provisionierte Produkte zu verkaufen. So schießt die Förderung am Anlageziel vorbei. Das liegt auch an den gängigen Garantieversprechen. Garantieprodukte sind nicht nur teuer. Garantien verhindern auch, dass in größerem Umfang die Renditechancen der Aktienmärkte genutzt werden. „Dabei würden diese gerade denen helfen, die ein Vermögen erst aufbauen wollen“, betont Martin Daut, CEO von quirion.
Auf Garantien verzichten
Diese Einsicht scheint sich allmählich zu verbreiten. Sie findet sich jedenfalls nun in mehreren politischen Programmen. Sie ist beispielsweise Teil des Vorschlags für Altersvorsorgedepots, der als Gesetzentwurf der FDP bereits im Dezember im Bundestag debattiert wurde. Der Kerngedanke: In geförderten Depots sollen über ETFs, klassische Fonds und einzelne Wertpapiere die Renditechancen der Kapitalmärkte genutzt werden können. Garantien soll es keine geben.
Die „Frühstart-Rente“, ein Vorschlag von CDU und CSU, kommt ebenfalls ohne Garantien aus. Der Plan: Für jedes Kind sollen vom 6. bis zum 18. Lebensjahr pro Monat 10 Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot eingezahlt werden. So soll früh das Bewusstsein für Altersvorsorge und Kapitalbildung geweckt werden. Auf Garantieverzicht und den Kapitalmarkt setzen darüber hinaus auch die Grünen bei ihrem Vorschlag, die Riester-Rente durch einen öffentlich verwalteten Bürgerfonds zu ersetzen.
Bei der SPD findet sich im Wahlprogramm zwar nichts über eine stärkere Nutzung der Kapitalmärkte bei der privaten Altersvorsorge. Doch zumindest soll staatliche Förderung für private Altersvorsorge nur für solche neuen Altersvorsorgeprodukte zugelassen werden, deren Kosten transparent und gedeckelt sind.
Die Zeit nutzen
Welche Vorschläge weiterverfolgt werden und wie schlussendlich die Details aussehen, ist völlig offen. Klar ist: Bei einem langfristigen Anlagehorizont ist eine Garantie nicht wirklich nötig. Denn über die Zeit glätten sich die Wertschwankungen.
Allerdings ist bei einem langfristigen Vermögensaufbau entscheidend, dass zwei Voraussetzungen erfüllt sind. Zum einen: „Das Portfolio sollte effizient sein, also unnötige Kosten vermeiden“, unterstreicht Daut. Eine Obergrenze für die Kosten förderfähiger Produkte findet er daher sehr sinnvoll. „Dass das allein der Wettbewerb regelt, hat bei Riester jedenfalls nicht funktioniert. Das Provisionsinteresse ist in weiten Teilen der deutschen Finanzbranche dafür einfach zu groß.“
Die zweite Voraussetzung: „Das Portfolio sollte systematisch diversifiziert sein und so unnötige Risiken ausschließen“, erklärt Daut. Es reiche nicht, die Menschen zu animieren, in irgendwelche Aktien zu investieren. „Wer einfach so drauflos spekuliert, setzt sich viel zu hohen Risiken aus. Die lassen sich mit Diversifikation erheblich reduzieren.“
Die Marktrendite anpeilen
Die Aktienmärkte sind langfristig und durchschnittlich bislang immer gestiegen. Denn Aktien beteiligen an Unternehmen und damit an der Wirtschaft. Diese wiederum ist auf Wachstum ausgerichtet. „Das ist ein ganz fundamentaler Zusammenhang“, stellt Daut fest. Allerdings gilt der nur für den Markt als Ganzes. „Einzelne Unternehmen können ausfallen, Branchen an Relevanz verlieren, Regionen längere Zeit in Krisen geraten.“
Ein global diversifiziertes Portfolio zapft gewissermaßen das Wachstum der Weltwirtschaft an. Dabei zielt das Portfolio auf die durchschnittliche Marktrendite. Denn langfristig kann niemand den Markt verlässlich übertreffen. Das gelingt selbst Anlageprofis wie Fondsmanagerinnen und Fondsmanagern nicht. Auch wenn sie sich für das Versprechen teuer bezahlen lassen.
Systematisch Vermögen aufbauen
Wie sich mit einem diversifizierten ETF-Portfolio systematisch Vermögen aufbauen lässt, zeigt das globale Portfolio von quirion. Es fußt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ziel ist, das Verhältnis von Renditechancen und Risiken zu optimieren. Das Portfolio beteiligt Anlegerinnen und Anleger an rund 8.000 Aktien aus über 70 Ländern. Zum Vergleich: Der MSCI World enthält rund 1.400 Aktien aus 23 Ländern. Außerdem mischt quirion je nach Risikoprofil der Anlegerin oder des Anlegers zusätzlich Anleihen bei. Das kann Wertschwankungen des Aktienanteils abfedern. Das Portfolio gibt es auch als ETF-Sparplan, ab Sparraten von 25 Euro im Monat.
Mit einem solchen globalen ETF-Portfolio zusätzlich für das Alter vorsorgen: Das ist in jedem Fall sinnvoll – mit oder ohne staatliche Förderung. „Ich würde jedenfalls nicht dazu raten, auf die Politik zu warten“, unterstreicht Daut. „Je früher man anfängt, desto besser.“ Denn der Zinseszinseffekt sei einer der wirksamsten Hebel bei der langfristigen Geldanlage.
Ein Rechenbeispiel: Bei einer Sparrate von 150 Euro im Monat und einer angenommenen Rendite von fünf Prozent pro Jahr erreicht man nach fünf Jahren eine Summe von rund 10.200 Euro. Etwa 90 Prozent stammen aus den Einzahlungen, nur 10 Prozent aus der Rendite. Bei einer Spardauer von 30 Jahren hat sich das Vermögen mehr als verzehnfacht und liegt bei rund 123.000 Euro. Über die Hälfte ist auf die Rendite beziehungsweise den Zinseszinseffekt zurückzuführen.
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