Mit dem regelmäßigen Rebalancing des globalen Portfolios haben wir gleich ein paar weitere Anpassungen vorgenommen. Damit verfolgen wir unsere Ziele nun noch genauer.
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In der Anlagestrategie von quirion herrschen klare Verhältnisse. In der Relation von Aktien und Anleihen, die das persönliche Risikoprofil der Anlegerinnen und Anleger widerspiegelt – sowie zwischen den einzelnen ETFs im globalen Portfolio. Alles ist zielgerichtet aufeinander abgestimmt. Doch durch die Bewegungen an den Märkten verschieben sich über die Zeit schleichend, aber kontinuierlich die Gewichtungen.
Damit das Portfolio dadurch nicht dauerhaft seinen Kurs ändert und am Ende ganz andere Ziele ansteuert, nimmt quirion regelmäßig einen Ausgleich vor, ein sogenanntes Rebalancing. In der Praxis bedeutet dies, dass Positionen reduziert werden, die sich überdurchschnittlich entwickelt haben. Andere werden nachgekauft, damit am Ende die Gewichtsverhältnisse wieder stimmen.
Was ohne Rebalancing langfristig passieren würde, führt ein hypothetisches Portfolio beispielhaft vor Augen, das zum Start je zur Hälfte aus Aktien und Anleihen besteht.
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„Die regelmäßigen Korrekturen bei den Gewichtungen sind nötig, um dem Risikoprofil der Anlegerinnen und Anleger treu zu bleiben“, betont Philipp Dobbert, Leiter der Vermögensverwaltung von der Quirin Privatbank und quirion. „Sie haben langfristig eine große Wirkung.“ Aber nicht nur in dieser Hinsicht hat quirion das globale Portfolio Mitte November wieder auf den angestrebten Kurs gebracht. Zusammen mit dem Rebalancing wurden auch einige Produkte in den Portfolios getauscht.
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Bessere Qualität, geringere Kosten
Den „Weltaktienmarkt“ in die Depots bringen: Um dieses Ziel zu erreichen, setzt quirion auf fünf Renditefaktoren. Einer davon ist die Größe des Unternehmens. Nebenwerte sollen eine angemessene Rolle spielen. Um dies künftig noch besser zu berücksichtigen, ersetzt der iShares MSCI World Small Cap ETF ein zuvor genutztes Produkt von State Street Global Advisors. „Der neu aufgenommene ETF bildet die Wertentwicklung des Index genauer ab und ist zudem noch günstiger“, zeigt Dobbert auf.
Ein weiterer Vorzug: Der nun im Portfolio enthaltene ETF spiegelt den wichtigen Renditefaktor „Momentum“ (Kursdynamik) ebenfalls sehr gut. Deshalb wurde der MSCI World Momentum ETF verkauft. Um im Zusammenspiel aller Faktoren auf dem gewünschten Kurs zu bleiben, wurde darüber hinaus der Xtrackers MSCI World Minimum Volatility ETF um zwei Prozent reduziert und der Xtrackers MSCI World Value ETF entsprechend aufgestockt.
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Weniger Zinsänderungsrisiko
Bei den Anleihe-Bausteinen des globalen Portfolios haben Dobbert und sein Team insbesondere das Zinsänderungsrisiko unter die Lupe genommen. Der Hintergrund: Die Kurse langlaufender Anleihen reagieren besonders stark auf Änderungen im Zinsniveau, weil sie Anlegerinnen und Anleger eben besonders lange an einen bestimmten Zinssatz binden. In den vergangenen Jahren gab es jedoch gerade bei Langläufern zahlreiche Neuemissionen. „Diese Entwicklung spiegelte sich auch in einigen ETFs“, erläutert Dobbert. „Deren Duration – die durchschnittliche Dauer der Kapitalbindung – ist gestiegen.“ Sie seien damit etwas anfälliger für Kursschwankungen geworden.
Deshalb hat quirion im Anleiheportfolio unter anderem den Invesco Euro Government Bond 1-3 Jahre ETF neu aufgenommen. Darüber hinaus wurde der Lyxor Euro Government 1-3 Jahre ETF gegen den indexnäheren und günstigeren Amundi Euro Government Investment Grade 1-3 Jahre ETF getauscht. „Mit den Anpassungen haben wir die durchschnittliche Duration des Anleiheportfolios von rund vier auf rund drei Jahre gesenkt“, berichtet Dobbert. Das entspricht dem Zielwert der Anlagestrategie. Darüber hinaus sinken die durchschnittlichen Produktkosten des Anleiheportfolios von 0,14 auf 0,12 Prozent pro Jahr.
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GĂĽnstige Konditionen sichern
Die Kosten spielen beim Produkttausch wie beim Rebalancing eine große Rolle. Ein Austausch erfolgt beispielsweise nicht allein deshalb, weil ein ETF seinen Index einen Hauch genauer abbildet. Es zählt die Abwägung von Kosten und Nutzen. Dies ist auch der Grund, warum das Rebalancing zwar bei Erreichen bestimmter Schwellenwerte  beziehungsweise mindestens einmal im Jahr stattfindet – aber nicht öfter. „Das wäre zu teuer und würde die Vorteile zumindest teilweise zunichtemachen“, stellt Dobbert fest.
Apropos Handelskosten: Beim Rebalancing und bei Produktveränderungen bewegt quirion oft auf einen Schlag einige Hundert Millionen Euro in einzelnen ETFs. Wie sichert man sich da möglichst gute Konditionen? „So große Positionen kann man nicht einfach über die Börse handeln, dann kämen die Kurse erheblich unter Druck“, erläutert Dobbert. „Damit die Umstellung auf einen Schlag funktioniert, fragt unsere Handelsabteilung im Vorfeld bei verschiedenen institutionellen Brokern, also großen professionellen Anbieter für Wertpapiertransaktionen, Kurse an, zu denen diese einen ETF in einem bestimmten Volumen bereitstellen oder verkaufen würden.“ Dabei verrate man erstmal nicht, ob man einen Verkauf oder Kauf plane. „Ziel ist schließlich, dass die Kurse nah an den aktuellen Notierungen bleiben und dass wir die besten Konditionen erhalten“, unterstreicht Dobbert. „So bleiben die Kurskorrekturen für unsere Kundinnen und Kunden so günstig wie möglich.“
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