Dennis Fischer ist einer der Vermögensberater der Quirin Privatbank und stellvertretender Leiter der Niederlassung in München. Der 39-Jährige hat in seiner Laufbahn viele Erfahrungen gesammelt. Die haben ihn davon überzeugt, dass nur bei einer unabhängigen Beratung auf Honorarbasis das Kundeninteresse wirklich im Vordergrund steht.
Mit Aktien kam Dennis Fischer früh in Berührung. Der 39-Jährige stammt aus einer badischen Kaufmannsfamilie. Das Wachstum des eigenen Heizölbetriebs finanzierten die Großeltern unter anderem mit Dividenden auf ein kleines Aktienpaket von BASF. Aktien, das bedeutete damals, „effektive Stücke“ aus Papier in der Hand zu halten. Die Dividendenkupons ließen sich abreißen und dann bei der Hausbank einlösen. Manchmal durfte Fischer seine Großmutter zur Bank begleiten, wenn die Dividenden fällig wurden.
Der Funke sprang über. Seit er volljährig ist, ist Fischer – heute stellvertretender Leiter unserer Niederlassung in München – in Aktien engagiert. Das Interesse an den Märkten wirkte sich auch auf seine Berufswahl aus. Um die Jahrtausendwende absolvierte er eine Lehre zum Bankkaufmann. „Ich habe gleich viel Unterstützung erfahren, lernte schnell die Anlageberatung kennen“, erinnert sich Fischer. „Das war damals nicht so selbstverständlich, seinerzeit mussten Auszubildende manchmal noch das Auto des Chefs waschen.“
Stationen im Provisionsvertrieb
Nach der Ausbildung ging Fischer ins Private Banking, also in die Beratung vermögender Kundinnen und Kunden. In diesem Bereich durchlief er Stationen bei verschiedenen Banken. Fischer stieg auf, war schließlich bei einer großen Bank für drei Filialen im Raum München verantwortlich. Doch so richtig gut bekommen ist ihm sein Job dann irgendwann nicht mehr. „Der Vertriebsdruck wurde immer größer, Provisionen standen im Vordergrund“, erinnert er sich. Täglich wurde erfasst, wie viele Produkte an den Mann oder die Frau gebracht wurden. Fischer bemerkte, dass er dem Interesse der Kundeninnen und Kunden in den Beratungsgesprächen nicht mehr gerecht wurde. „Am Ende war ich ausgebrannt und hatte gesundheitliche Probleme.“
Es war Zeit für eine berufliche Neuorientierung. Berufsbegleitend hatte er ein Studium zum Bachelor of Finance and Management absolviert. Er erinnerte sich, während dieser Zeit vom Konzept der Honorarberatung gehört zu haben. Und daran, dass die Quirin Privatbank die einzige unabhängige Bank ist, die diesen Ansatz konsequent verfolgt. „Offen gestanden hatte ich zu Beginn meine Zweifel, ob Kundinnen und Kunden tatsächlich bereit sind, für Beratung zu zahlen – aber mit dem Modell, einen kleinen Prozentsatz des angelegten Kapitals als Honorar zu berechnen, funktioniert das für beide Seiten hervorragend.“
Vom Produktverkauf zur Strategieberatung
Der Vermögensberater arbeitet nun seit vier Jahren für die Quirin Privatbank und quirion. „Anders als bei vielen anderen Banken wandern hier nicht einfach irgendwelche Produkte in einen Topf“, betont Fischer. „Mit unserem Anlagekonzept ist es leicht, durch Einrichtung verschiedener Depots systematisch unterschiedliche Anlageziele zu verfolgen. Wenn ich langfristig für die Altersvorsorge sparen will, kann ich mehr Risiko wagen, als wenn ich Kapital in drei Jahren benötige.“ Solch spezifischen Ansprüchen könne er mit seiner Beratung nun wesentlich besser entsprechen. Und das ist es auch, was Fischer vor allem begeistert: Er ist kein Produktverkäufer mehr. „Ich berate Kundinnen und Kunden in der Anlagestrategie, begleite sie also auf dem Weg, ihre Anlageziele zu erreichen.“
Was leistet dabei die Beratung? Um diese Frage zu beantworten, verweist Fischer auf sein Studium, wo einer seiner Schwerpunkte die Behavioral Finance war, also die Analyse des Verhaltens von Anlegern. „Das Falsche kaufen und der vergebliche Versuch, zum richtigen Zeitpunkt ein- und auszusteigen – das sind für viele Privatanlegerinnen und -anleger Gründe für eine schlechte Wertentwicklung.“
Orientierung geben
In guten Börsenphasen ist es die Jagd nach den vermeintlich unentdeckten Renditeperlen, die Anlegerinnen und Anleger umtreibt. „Im vergangenen Jahr bin ich oft nach Kryptowerten gefragt worden, nach heißen Aktientipps oder nach exotischen Anlageformen wie Immobilieninvestments in Taiwan.“ Wäre er noch auf Produktprovisionen aus, würden ihm solche Fragen sicher entgegenkommen. „Aber als Strategieberater versuche ich in solchen Situationen, die Kundinnen und Kunden davor zu beschützen, sich zu hohe Risiken aufzuladen.“
Eine seiner Kernaufgaben sieht Fischer darin, die Anlegenden durch die emotionelle Achterbahnfahrt zu führen, die Geldanlage manchmal mit sich bringt. In diesem Jahr, das von Nervosität und der Furcht vor einem wirtschaftlichen Einbruch geprägt ist, geht es dabei eher darum, den Fluchtinstinkt zu bremsen. „Wenn nun in den Schlagzeilen die Gefahren im Vordergrund stehen, ordne ich die Entwicklungen in die langfristigen Zusammenhänge ein.“ Um die eigenen Anlageziele zu erreichen, müsse man solche Phasen durchstehen.
Seine Arbeit macht ihm nun wieder richtig Spaß. Das merken auch seine Kundinnen und Kunden. Auf dem Fachportal WhoFinance vergeben sie für seine Arbeit aktuell im Schnitt 4,6 von 5 Sternen. „Wenn ich die positiven Kommentare lese, macht mich das schon sehr stolz.“ Dabei macht sich auch bemerkbar, dass er inzwischen wieder Zeit für einen Ausgleich hat. Er treibt viel Sport, fährt leidenschaftlich gern Motorrad. Vor einiger Zeit hat er mehrere Jahre lang in seiner Freizeit ein zehn Meter langes Kajütsegelboot restauriert und hochseetauglich gemacht. „Bei handwerklicher Arbeit sieht man, anders als bei der Geldanlage, meist gleich die Fortschritte“, erzählt Fischer. Aber es gebe auch einige Parallelen. „Man muss systematisch an die Sache herangehen und braucht Durchhaltevermögen.“