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Was steckt in den globalen Portfolios?

Was steckt in den globalen Portfolios?

Unsere Anlagestrategen setzen auf Prognosefreiheit und eine ruhige Hand. Trotzdem verändert sich ständig etwas in unseren globalen Portfolios. Das gilt für die Aktien- wie für die Anleiheseite.

Die Top-Position ist geblieben: Apple war Ende des ersten Halbjahrs im globalen Aktienportfolio von quirion immer noch die Aktie mit dem höchsten Gewicht. Doch ansonsten hat sich in den vergangenen Monaten in den Top 10 einiges getan. Tesla und Facebook zum Beispiel, im September 2021 noch weit vorn, gehören nicht mehr zu den Top-Werten. Dafür finden sich darunter nun Aktien aus dem Segment Health Care wie Pfizer oder Konsumgüterunternehmen wie Procter & Gamble. Denn viele Tech-Aktien sind deutlich unter Druck geraten. Gefragt waren eher defensive Titel.

Der Markt zählt

Die Veränderungen im Portfolio liegen aber nun nicht etwa daran, dass sich die Einschätzungen unseres Anlagemanagements gewandelt haben. Die Aufstellung wird wesentlich von Bewegungen bei der Marktkapitalisierung geprägt. Diese bestimmt sich aus der Zahl der ausstehenden Aktien und dem jeweils aktuellen Kurs. „Durch die Orientierung an der Marktkapitalisierung sind die verschiedenen Charakteristika von Aktien – etwa Branchen oder Bewertungsniveaus – in unserem Portfolio automatisch so vertreten, wie sie von der Gesamtheit aller Anleger nachgefragt werden“, erläutert Philipp Dobbert, Chefvolkswirt und Leiter der Vermögensverwaltung bei quirion. Auch einzelne Regionen sind gemäß der aktuellen Größe des jeweiligen Aktienmarkts repräsentiert.

Denn das Ziel von quirion ist, mit der Aufstellung der Portfolios die Rendite des gesamten „Weltaktienmarkts“ möglichst genau abzubilden – und sich nicht auf eigene Meinungen oder Prognosen zu verlassen. „Wir stützen uns auf die historische Tatsache, dass die Aktienmärkte langfristig steigen“, unterstreicht der Ökonom. „Wir spekulieren nicht, wann genau welche Aktien gefragt sind. Das entscheidet der Markt.“

Breiter ist besser

Die Entwicklung des ersten Halbjahres verlief an den Märkten allerdings ziemlich enttäuschend: DAX, S&P 500 und der MSCI World verzeichneten in US-Dollar allesamt ein Minus von rund 20 Prozent. Das globale Aktienportfolio von quirion schlug sich mit einem Minus von rund 10 Prozent besser. „Erfreulich ist die Entwicklung aber natürlich für keinen“, betont Dobbert.

Im Vergleich zeigt sich dennoch, dass eine globale und besonders breite Aufstellung wesentliche Vorteile für das Rendite-Risiko-Profil hat. „Meist sinken global aufgestellte Portfolios in Krisenphasen weniger stark als regional begrenzte. Denn dort sind die Risiken stärker konzentriert.“ In Deutschland beispielsweise ist die Energieversorgung stark von Russland abhängig, anders als etwa in den USA. Von Engpässen bei der Energie wären insbesondere in Europa viele Industriezweige betroffen. Das könnte die Kurse weiter belasten. Bei einer globalen Aufstellung fallen die Auswirkungen solcher regionalen Entwicklungen weniger stark ins Gewicht.

Mehrere Faktoren zählen

Der DAX besteht aus 40, der S&P 500 eben aus 500 Aktien. Selbst der vergleichsweise breite MSCI World bringt es „nur“ auf etwa 1.500 Aktien. Das Aktienportfolio von quirion spiegelt dagegen über 8.000 Titel wider. Dabei ist es für das Portfolio von quirion nicht das Börsengewicht allein, das den Ausschlag für die Einzeltitelgewichtung gibt. Auch die möglichst repräsentative Kombination der fünf wichtigsten Aktienmarktfaktoren hat Einfluss auf die konkrete Aufstellung. Einer davon ist die Größe des Unternehmens: In vielen bekannten Indizes sind kleine und mittelgroße Unternehmen unterrepräsentiert. Das gleicht die Vermögensverwaltung durch spezifische Investments aus – und vervollständigt damit die Diversifikation. Auf diese Weise wird das bestmögliche Verhältnis von zu erwartbarer Rendite zu erwartbarem Risiko erzeugt. Das ist ein weiterer Vorteil gegenüber großen Börsenindizes, wie dem MSCI World.

Zäsur bei Anleihen

Zwar federt schon die breite Aufstellung des globalen Aktienportfolios gewisse Risiken ab. Doch ist ein reines Aktieninvestment nicht für jedes Risikoprofil das Richtige. Die meisten Depots von quirion enthalten deshalb in verschiedenem Umfang auch Anleihen. Das Ziel der Beimischung ist vor allem, über diese die Schwankungen des Aktienmarkts abzufedern. Deshalb besteht das Anleiheportfolio zu zwei Dritteln aus kurzlaufenden Bonds mit hoher Bonität, beispielsweise also aus Staatsanleihen von Industrieländern. Das Rentenportfolio ist ebenfalls breit gestreut, mit über 1.000 Bonds.

Gerade am Anleihemarkt ist seit Jahresbeginn viel passiert. „Es ist schon ein historischer Einbruch, den wir am Anleihemarkt erleben – da gibt es nichts zu beschönigen“, konstatiert Dobbert. „Einen so dynamischen Anstieg der Renditen und damit einen so deutlichen Kursverfall bei richtungweisenden Anleihen haben wir seit über 30 Jahren nicht mehr gesehen.“ Grund dafür sei insbesondere die relativ zügige Zinswende - vor allem in den USA - im Zuge der dynamisch gestiegenen Inflation.

Prognosefrei, auch bei Bonds

Trotzdem hält der Anlagestratege fest: „Keine andere Anlageklasse hat einen Schwankungsausgleich bislang so zuverlässig geleistet, das gilt weiterhin – selbst wenn es in diesem Jahr einige Wochen gab, in denen Anleihen schlechter liefen als Aktien.“ Das sei eine Ausnahmesituation gewesen. Außerdem: „Wenn die Leitzinsen steigen, wirkt sich das auch auf neu aufgelegte Anleihen aus“, erklärt Dobbert. „Werden in unserem Anleihe-Portfolio Bonds fällig, werden diese sukzessive durch attraktiver verzinste Anleihen ersetzt.“ Auch an dieser Stelle bleibt das Portfolio also in Bewegung und erneuert sich automatisch.

Wäre es aber nicht besser, sich in so turbulenten Phasen von Anleihen zu verabschieden und das Kapital zu „parken“, etwa in frei verfügbarer Liquidität? „Wie bei Aktien gilt auch bei Anleihen, dass Markttiming einfach nicht funktioniert“, unterstreicht Dobbert. Selbst wenn der Ausstieg gelänge und man in Kauf nehme, dass „nur“ die Inflation erheblich an der Kaufkraft des „geparkten“ Vermögens zehrt: „Den richtigen Zeitpunkt für den Wiedereinstieg zu treffen – das wäre ein reiner Glücksfall. Sich auf eine systematische Anlagestrategie zu verlassen und daran festzuhalten, fällt manchmal zwar schwer, ist aber langfristig immer besser.“

Weitere Infos zu unserem Anlagekonzept gibt es hier.

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