Mit dem Kauf von Bloxxter hat quirion das Angebot um Immobilien-Investments erweitert. Gemeinsam mit Martin Daut leitet Dr. Bianca Ahrens als Geschäftsführerin die neue quirion Sachwerte GmbH. Im Interview erklärt sie, was sie und ihr Team vorhaben – und welche Vorteile die Digitalisierung dabei bietet.
Mit zwei Immobilien in Leipzig liegt das erste Angebot von quirion Sachwerte auf dem Tisch. Was kommt als Nächstes?
Es wird noch etwas dauern, bis ich so richtig konkret werden kann. Auf jeden Fall haben wir dabei das Thema Nachhaltigkeit im Blick. Wir liebäugeln mit einem Investment-Angebot für die Entwicklung eines Quartiers, bei dem ökologische und soziale Aspekte besonders berücksichtigt werden. Wir sehen für solche Projekte gute Perspektiven und denken, das ist der richtige Weg. Wir sind gerade bei der Ausarbeitung des Angebots und gehen dann in die Umsetzung.
Ganz generell: Wie wählen Sie denn aus, welche Immobilien Sie den Anlegern für ein Investment anbieten?
Grundsätzlich wollen wir Privatanlegern Immobilien zugänglich machen, die sonst eher Profis vorbehalten sind. Dementsprechend schauen wir uns Immobilien aus der Perspektive großer, institutioneller Investoren an. Das bedeutet unter anderem, dass wir nicht zwingend nach dem Angebot mit der höchsten Rendite suchen. Wir wollen Renditen, die überdurchschnittlich stabil sind. Die Vorschläge erhalten wir von spezialisierten Asset Managern, über die solche Investitionen üblicherweise laufen. Wir arbeiten dabei nur mit Asset Managern zusammen, die auch für große institutionelle Investoren wie etwa Versicherer tätig sind – ein Indiz für Verlässlichkeit. Wenn wir ein Angebot bekommen, klopfen wir natürlich nochmal ab, wie erfolgreich der Asset Manager bei vergangenen Projekten war. Außerdem analysieren wir den konkreten „Investment Case“: Wie entwickelt sich die Einwohnerzahl in der betreffenden Stadt? Wie ist die Lage der Immobilie? Wie sind die Nutzungsarten, also welchen Anteil haben zum Beispiel Büros, Wohnungen oder Einzelhandel? Passen die zur Lage? Und natürlich verlassen wir uns nicht nur auf unsere Inhouse-Expertise, sondern lassen die Immobilien immer auch durch externe Gutachter bewerten.
Was passiert noch vor einem Angebot?
Wenn wir geklärt haben, ob der Asset Manager und das Projekt zu uns passen, sprechen wir über die Strukturierung der Investition. Da geht es um die Art und Weise, wie genau die Beteiligung erfolgt. Wenn der Vorbereitungsprozess erfolgreich abgeschlossen ist, schreiben wir den Wertpapierprospekt, der dann zunächst von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geprüft wird. Neben den rechtlichen sind dann auch die technologischen Voraussetzungen zu schaffen: Wir setzen auf das Angebot digitaler Wertpapiere. Dafür muss ein Smart Contract programmiert und auf der Blockchain eingesetzt werden. Smart Contracts sind digitale Verträge, die zusammen mit der Blockchain-Technologie eine ansonsten aufwändige und zentralisierte Wertpapierverwaltung ersetzen. Anleger erhalten sogenannte Token, die dann ihre Investments digital verbriefen.
Welche Vorteile bietet das?
Wer eine Immobilie kauft, muss üblicherweise viel Kapital aufbringen und sich lange binden. Digitale Wertpapiere überwinden solche Einstiegshürden. Anders als beim Immobilienkauf braucht man dazu beispielsweise keinen Notar. Die Kosten sind insgesamt wesentlich geringer, die Abläufe effizienter. Token sind grundsätzlich täglich übertragbar. Es lassen sich kleine Stückelungen und damit geringe Mindestinvestments realisieren. So können wir den Zugang zu Premium-Immobilien auf eine wesentlich breitere Basis stellen. Ich bin fest von der Zukunft der Technologie überzeugt. Die Blockchain ist gekommen, um zu bleiben. Und über Smart Contracts kann alles Mögliche für ein breiteres Publikum investierbar werden: Kunst oder Oldtimer zum Beispiel. Bei quirion Sachwerte kümmern wir uns aber zunächst einmal um den Ausbau des Immobilienangebots. Und um die Integration von Bloxxter in quirion.
Sie sind 2020 zum Team von Bloxxter gestoßen. Warum haben Sie diesen Weg gewählt?
Ich habe mich schon länger mit großen Trends wie Künstlicher Intelligenz und der Blockchain befasst. Zu dem Zeitpunkt wollte ich Teil von etwas Neuem werden, etwas mit aufbauen. Sachwerte wie Immobilien haben mich früh fasziniert, schon in meinem ersten Job nach der Uni. Damals habe ich mich für den Asset Manager eines großen Versicherers um neue Produkte gekümmert. Manche davon waren Finanzanlagen, also zum Beispiel Aktien oder Anleihen. Manche waren „alternative Investments“, zu denen auch Sachwerte wie Immobilien zählen. Die fand ich immer viel spannender, denn die Projekte sind greifbar. Ich kann förmlich zusehen, wie die Rendite entsteht.
Bloxxter ist nun Teil von quirion: Welche Möglichkeiten eröffnet das?
quirion und die Quirin Privatbank haben sich am Markt über viele Jahre ein großes Vertrauen bei den Kunden erarbeitet. Und bei der Geldanlage geht es ja auch immer um Vertrauen. Das ehemalige Bloxxter-Team bringt jede Menge Know-how rund um Immobilien und digitale Wertpapiere mit. Wir ergänzen uns perfekt. Ob in der Vermögensverwaltung oder bei Sachwerten: Die Digitalisierung in der Geldanlage ist unsere DNA. Gemeinsam können wir nun viel mehr erreichen.
Weitere Informationen zu unseren Immobilien gibt es hier.