In diesen Tagen werden auch die Kapitalmärkte durch die aktuellen Krisenherde durchgeschüttelt:
- Krieg in der Ukraine
- Energiekrise
- die dadurch angefachte Inflation
- anhaltende Lieferkettenproblematik auch in Bereichen außerhalb der Energieversorgung
- aus all dem resultierende wirtschaftliche Schwächephase
All diese Faktoren belasten im laufenden Anlagejahr die Aktienmärkte, wobei in einem international breit gestreuten Portfolio, wie es quirion bietet, der in diesem Jahr starke US-Dollar für Euro-Anleger verlustdämpfend wirkt.
Dagegen gelingt es in diesem Jahr dem Anleiheanteil bislang nicht, seine übliche Stabilisierungsfunktion auszuüben. Auch er steht in der aktuellen Situation relativ stark unter Druck. Hintergrund sind vor allem die durch die Notenbanken zur Inflationsbekämpfung kräftig erhöhten Zinsen. Das übt im Umkehrschluss Druck auf die Kurse von vorhandenen Anleihebeständen aus.
Diese Gemengelage sowie die sich derzeit geradezu überschlagenden schlechten Nachrichten machen viele Anlegerinnen und Anleger hoch nervös. Zudem auch wieder einmal die Stimmen lauter werden, die zum Ausstieg – vor allem aus den Aktienmärkten – raten. Was sollten verunsicherte Anlegerinnen und Anleger also tun?
Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns in dieser Sache wiederholen:
Ein überstürzter Ausstieg oder eine Änderung der gewählten Strategie ist auch in der jetzigen Situation der falsche Weg.
Stattdessen raten wir, der aus gutem Grund gewählten Anlagestrategie mit der individuell passenden Aktien- und Anleihequote treu zu bleiben und das Investment diszipliniert aufrechtzuerhalten – auch wenn das zugegebenermaßen eine mentale Herausforderung darstellt.
Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass die Empfehlung, auch in Krisen investiert zu bleiben, völlig der Intuition widerspricht. Viel richtiger fühlt es sich an, in einer solchen Börsenphase auszusteigen, erst mal abzuwarten, bis sich der Rauch verzogen hat, um dann mit einem einigermaßen guten Gefühl wieder einzusteigen.
So wichtig und wertvoll die Intuition in vielen Lebensbereichen sein mag, bei der Wertpapieranlage ist sie kein guter Ratgeber. Die Fakten sprechen in der Hinsicht eine eindeutige Sprache. Es gibt eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, die ohne jeden Zweifel belegen, dass der gezielte Versuch, nur in den besten Börsenphasen investiert zu sein, letztlich nicht funktioniert. Investiert zu bleiben führt auf Dauer zu einer besseren Wertentwicklung.
Erholungspotenzial nach Krisen
Aber warum ist das so? Es zeigt sich immer wieder, dass die Aktienmärkte gerade in Krisen - also in Phasen, in denen die negativsten Szenarien gezeichnet und die düstersten Aussichten an die Wand gemalt werden - oftmals am stärksten nach oben bewegen. Dies verdeutlicht die folgende Grafik, in der die Aufholbewegungen des MSCI-Weltindexes nach den fünf großen Wirtschafts- bzw. Aktienmarktkrisen der letzten 50 Jahre dargestellt sind.
Bei der Interpretation dieser Grafik sollte man sich vor Augen führen, dass im Verlauf all dieser Krisen die Aktienmarktperspektiven über einen längeren Zeitraum hinweg in den düstersten Farben gemalt wurden. Die Situation war also im Grunde dieselbe wie heute. Es war nie so, dass an einem bestimmten Stichtag das Ende der Krise ausgerufen werden konnte und die Märkte anschließend gestiegen sind. Eher das Gegenteil war der Fall: Die dargestellten Markterholungen kamen im Grunde für alle Beteiligten völlig überraschend, sozusagen noch mitten im Sturm.
Damit wird aber auch deutlich, warum die bereits erwähnten Bemühungen des sogenannten „market timings“, d. h. des Versuchs, nur in den guten Börsenphasen investiert zu sein und sich den mitunter ja erheblichen Abwärtsbewegungen weitgehend zu entziehen, letztlich nicht funktionieren. Das Problem dabei ist nicht der Ausstieg, sondern der Wiedereinstieg. Anlegerinnen und Anleger, aber auch professionelle Portfoliomanagement-Teams, die jetzt aussteigen, werden sich dem Druck negativer Nachrichten und düsterer Perspektiven, mit denen sie in Krisenzeiten geradezu überschüttet werden, nicht entziehen können und es versäumen, zum rechten Zeitpunkt wieder einzusteigen. Damit entgehen ihnen aber entscheidende Renditepunkte. Hier liegt der tiefere Grund, warum Anlagedisziplin der vielleicht sogar wichtigste Erfolgsfaktor einer langfristigen Aktienanlage ist.
Unsere Empfehlung an die Anlegerinnen und Anleger
Diese Zusammenhänge sowie die Überzeugung, dass sich eine freie Marktwirtschaft und die Finanzmärkte durch dynamische Anpassungsprozesse selbst von den tiefsten Krisen wieder erholen werden, sind der Grund, warum wir auch in der aktuell extrem schwierigen ökonomischen und politischen Lage hinter unserer globalen Marktstrategie stehen. Wir sind überzeugt, dass Durchhaltevermögen langfristig belohnt wird.
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