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Künstliche Intelligenz für alle?

Künstliche Intelligenz für alle?

Seit ChatGPT vor rund einem Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ist Künstliche Intelligenz (KI) ein heiß diskutiertes Thema. Zug um Zug verbreiten sich neue Anwendungen. Unser CEO Martin Daut erklärt, wie er das Potenzial von KI einschätzt – und welches Missverständnis er in Diskussionen immer wieder ausräumen muss.

Mit „Large Language Models“ wie ChatGPT hat die KI einen großen Sprung nach vorn gemacht. Und Microsoft hat das Ziel ausgerufen, KI allen Menschen zugänglich zu machen. Wird das der große Durchbruch?

Das Potenzial der KI für die gesamte Wirtschaft ist wirklich gewaltig. Dabei ist Microsoft sicher ein Unternehmen, das die Breitenwirkung stark vorantreiben kann. Es ist schon sehr clever, wie Microsoft-CEO Satya Nadella bei diesem Thema agiert. Ich war neulich zu einem CEO-Talk mit ihm und anderen Vorstandschefs eingeladen, im Rahmen des Axel Springer Awards. Die Auszeichnung geht an Persönlichkeiten, die mit ihren Innovationen Märkte schaffen und verändern – in diesem Jahr an Nadella, vor allem wegen seiner Vorstöße rund um KI. Microsoft-Anwendungen werden von Hunderten Millionen Menschen auf der ganzen Welt genutzt. Das Unternehmen hat damit eine riesige Plattform, um KI-Tools zu verbreiten.

Sie waren beim CEO-Talk zum Axel Springer Award der einzige Experte aus der Finanzbranche und wurden gefragt, welche Folgen die KI für diese haben wird. Was sind denn vorstellbare Auswirkungen?

Ich denke, dass KI auch in unserer Branche ein „Gamechanger“ werden kann. Die Finanzbranche ist sehr datengetrieben. KI wird ganz allgemein neue Anwendungen bei allem ermöglichen, was mit Daten zu tun hat. KI kann außerdem stark von Routinen geprägte Prozesse nochmals vereinfachen und beschleunigen, etwa beim Onboarding. Wir als Vermögensverwaltung müssen aus regulatorischen Gründen Neukundinnen und -kunden mehr Fragen stellen als zum Beispiel ein Onlinebroker. Stellen Sie sich vor, dieses Onboarding könnte über einen Chat laufen, bei dem man auf Knopfdruck die Sprache wechseln kann. Oder mündlich statt schriftlich, über eine Unterhaltung. Das würde den Prozess vielen erleichtern. In den sprachlichen Fähigkeiten von „Large Language Models“ sehe ich eine Menge Möglichkeiten, Hürden abzubauen – etwa für Menschen mit Behinderungen.

Auch beim CEO-Talk zum Axel Springer Award musste ich aber nochmals einen Punkt deutlich machen, der häufig missverstanden wird. Selbst eine KI kann künftige Marktentwicklungen nicht voraussehen. Sie trifft keine überlegenen Anlageentscheidungen.

Warum sind Sie sich da sicher?

Nehmen wir zum Beispiel den Aktienmarkt: Für die Kurse zählen nicht die Unternehmenserträge der vergangenen Jahre, sondern die Erwartungen für die künftige Gewinnentwicklung. Die aber verändern sich permanent auf unvorhersehbare Weise. Es gibt keine festen Regeln, mit denen sich systematisch voraussagen ließe, was in der nächsten Woche oder in zwei Jahren die Erwartungen prägen wird. Deshalb kann kein noch so ausgeklügelter Algorithmus durch eine gezielte Auswahl von Wertpapieren langfristig ein breites Marktportfolio übertreffen. Viele Studien haben immer wieder bestätigt, dass eine aktive Auswahl den Anlageerfolg nicht erhöht, sondern meistens schmälert. Ich erwarte nicht, dass sich daran etwas ändert.

Wie wird quirion KI nutzen?

KI wird nicht gegen die Menschen gemacht, sondern für die Menschen. Mithilfe von Technologie Hürden abbauen und Prozesse vereinfachen, den Menschen aber die grundlegenden Entscheidungen überlassen – daran wollen wir bei quirion festhalten. Aktuell loten wir sorgfältig die Möglichkeiten aus. Ich muss dabei feststellen: KI-Projekte sind so ganz anders als klassische IT-Projekte, die ich seit vielen Jahren kenne. Das Fachwissen ist noch nicht so verbreitet und verfügbar, wie man es manchmal gerne hätte. Man kann die Umsetzung nicht so gut planen und kalkulieren, wie wir das ansonsten bei IT-Projekten gewohnt sind. Bei KI-Projekten gibt es manchmal Phasen, wo wenig voranzukommen scheint – und dann kommt plötzlich ein großer Sprung nach vorn.

Auch wenn es noch etwas dauert, bis die KI ihr Potenzial voll entfaltet: Wie können Anlegerinnen und Anleger von ihrer wachsenden Verbreitung profitieren?

Künstliche Intelligenz ist zum Beispiel eines unserer Themeninvestments, die wir für Megatrends anbieten. Aber man muss sich gar nicht speziell auf ein bestimmtes Segment des Markts konzentrieren: Die Anwendungsfelder von KI ziehen sich eben durch die gesamte Wirtschaft. Laut einer Studie des McKinsey Global Institute könnte allein der Einsatz von generativer KI, zu der Chat-Roboter wie ChatGPT gehören, weltweit zu einem jährlichen Produktivitätszuwachs von 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar führen. Das liegt in der Größenordnung der jährlichen Wirtschaftsleistung Großbritanniens.

Es gibt verschiedene Szenarien und Prognosen. Mit einem breit aufgestellten globalen ETF-Portfolio profitiert man aber ganz generell vom Wachstum der Weltwirtschaft. Das geht bei uns mit einem Sparplan schon ab 25 Euro im Monat. Unser Ziel ist „Rendite für alle“. Und auf dem Weg dorthin kann KI helfen.

Mehr über die Vorteile eines Sparplans von quirion erfahren Sie hier.

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