Kai Hattwich ist Lead Portfolio Manager bei der Quirin Privatbank und bei quirion. Der ausgewiesene ETF-Experte engagiert sich für eine bessere Geldanlage und für mehr Nachhaltigkeit. Wie Hattwich zu seinem Beruf fand, was er für quirion tut und was ihn dabei antreibt.
Wer sich das LinkedIn-Profil von Kai Hattwich anschaut, wird möglicherweise kurz stutzen. Unter seinem Namen, in der Selbstbeschreibung, stehen drei Schlagworte: Asset Manager, ETF-Experte und Minimalist. Die Kombination ist auf den ersten Blick ziemlich ungewöhnlich. Eine besondere Bescheidenheit verbinden jedenfalls die wenigsten mit einem Vermögensmanager. Die teure Uhr am Handgelenk, das schnelle Auto in der Garage: Nach einem gängigen Klischee gehören Statussymbole zum Bild eines Investmentprofis. Nicht so für unseren Lead Portfolio Manager Hattwich: „Beim Konsum bin ich bekennender Minimalist. Ich stelle mir immer die Frage, was ich wirklich brauche und ob etwas mein Leben besser macht.“
Sich auf das Wesentliche beschränken: Bei näherem Hinsehen steht seine minimalistische Haltung durchaus in einem Zusammenhang mit seinen Überzeugungen im Asset Management. Er hat zum Beispiel eine besondere Vorliebe für ETFs, die er für quirion so kombiniert, dass sie die spezielle Anlagestrategie möglichst genau widerspiegeln. „Nur mit ETFs bekomme ich die Wertentwicklung eines Marktsegments wirklich effizient und günstig“, stellt Hattwich fest.
Der Weg zu quirion
Der 39-Jährige weiß, wovon er spricht. Er hat eine Lehre zum Bankkaufmann absolviert und internationales Finanzmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen studiert. Schon während des Studiums machte er ein Praktikum bei der Stuttgarter Niederlassung der Quirin Privatbank, ging im Anschluss als Werksstudent in die Zentrale nach Berlin. Im Jahr 2010 wurde er dort Portfolio Manager.
Warum hat er sich gerade für diesen Karriereweg entschieden? „Quirin ist nicht die typische Bank“, erklärt Hattwich. „Ich kann mich hier viel stärker einbringen, habe mehr Freiheiten und kann kreativer sein als bei vielen anderen Banken.“ Zu seinen Aufgaben gehörte schon früh die Mitarbeit an den Anlagestrategien. Er hatte eine tragende Rolle bei der Konstruktion des globalen Portfolios und war federführend bei der Ausrichtung des nachhaltigen Portfolios. Heute ist er unter anderem dafür verantwortlich, die Strategien in den Portfolios umzusetzen und weiterzuentwickeln. Außerdem ist er ein gefragter Ansprechpartner für das Thema Nachhaltigkeit.
Die Geldanlage besser machen
Ob Geldanlage für den Vermögensaufbau oder Nachhaltigkeit: Das Motiv, das Leben besser zu machen, treibt Hattwich auch bei diesen Themen an. „Die Deutschen haben eine hohe Sparquote, erzielen aber oft eine schwache reale Rendite“, bedauert der Vermögensmanager. Er will einen Beitrag leisten, das zu ändern. Bei seinem Engagement für mehr Nachhaltigkeit ist ihm wichtig, über den Umweltschutz hinaus soziale Aspekte einzubeziehen. Und, wenn es um die nachhaltige Geldanlage geht, die Risikostreuung nicht zu vergessen. Nur so passen Nachhaltigkeit und Vermögensaufbau wirklich zusammen.
Dass die Anlagestrategie von quirion auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, kommt Hattwich sehr entgegen. „Wissenschaft verkündet zwar keine ewigen Wahrheiten, ist aber doch die vernünftigste Entscheidungsgrundlage. Sie liefert das genaueste verfügbare Bild der Realität.“ Ihn ärgert deshalb, dass in der modernen Medienwelt so viele verkürzte Informationen verbreitet werden. Zum Beispiel rund um die Geldanlage am Aktienmarkt: „Der norwegische Staatsfonds ist seit langer Zeit ein erfolgreicher Investor. Wenn der mal einen Rücksetzer hinnehmen muss, verbreiten sich gleich Kommentare, die das Aktieninvestment für die Altersvorsorge grundsätzlich in Frage stellen.“ Auch die Verbreitung von unseriösen Renditeversprechen über Social Media sieht er mit Sorge. „In diesem wenig regulierten Feld werden häufig unhaltbare Versprechen gemacht.“ So würden gerade Unerfahrene in risikoreiche Anlagen gelockt. „Das führt zu Vermögensschäden, die teilweise Existenzen gefährden.“
Hattwich freut sich deshalb besonders darüber, dass die Nachfrage nach seriösen Angeboten wie ETF-Sparplänen seit Jahren im Aufwind ist. „Gerade Jüngere stehen der Geldanlage am Aktienmarkt heute offener gegenüber.“ Außerdem sei Nachhaltigkeit in der Finanzanlage nicht mehr nur ein Spezialthema für Überzeugte, sondern komme in der Mitte der Gesellschaft an. „Das brauchen wir wirklich“, findet Hattwich. „Das wird seinen Teil dazu beitragen, unser Leben besser zu machen.“