Der digitale Vermögensberater der Quirin Privatbank und quirion unterstützt Anlegerinnen und Anleger beim Vermögensaufbau. Wir erklären, was Q.Ai so alles kann und wie wir ihm das beigebracht haben.
Was ist ein ETF? Was sind Vor- und Nachteile von Aktien? Wie funktioniert Tagesgeld? Natürlich kann man Q.Ai, dem neuen Ki-Bot der Quirin Privatbank, solche Fragen stellen. Die Antworten kommen prompt.
Trainiert wurde Q.Ai aber besonders für andere Fragen. Wie kann ich fürs Alter vorsorgen? Wie baue ich Vermögen auf, um mir in einigen Jahren einen großen Wunsch zu erfüllen, zum Beispiel ein eigenes Haus oder ein besonderes Auto? Q.Ai soll aufzeigen, wie man solchen Zielen mit der Geldanlage an den Kapitalmärkten näherkommt und die Risiken richtig einschätzt.
Dafür genügt es nicht, aus irgendwelchen Webinhalten schnelle Antworten zu konstruieren. Und deshalb stellt der Chatbot immer wieder Rückfragen. Der Dialog mit Nutzerinnen und Nutzern steht im Vordergrund.
Q.Ai ist damit der erste digitale Vermögensberater Deutschlands. Das „Q“ steht für die Quirin Privatbank und quirion, „Ai“ für „Artificial Intelligence“. Der Berater ist für jeden frei zugänglich und kostenlos nutzbar. „Wir wollen fundiertes Finanzwissen für eine schlauere Geldanlage vermitteln, keine Finanzprodukte verkaufen“, unterstreicht Jonas Stuiber, der Projektleiter von Q.Ai.
Mit KI zur smarteren Geldanlage
In der Vermögensberatung sollte es eigentlich so sein, dass Ziele, Anlagehorizonte und Risikoprofile der Anlegerinnen und Anleger im Vordergrund stehen. Ist es aber nicht immer. Ganz oft geht es Beraterinnen und Beratern vor allem darum, bestimmte Produkte an die Frau oder den Mann zu bringen. Dagegen stemmen sich quirion und die Muttergesellschaft Quirin Privatbank schon seit ihrer Gründung. Bei beiden spielen Produktprovisionen keine Rolle. Gemeinsam nutzen beide nun Künstliche Intelligenz, um Menschen in Deutschland zu besseren Anlegern zu machen.
Rund 15 Monate dauerte es von der Idee bis zum Live-Gang von Q.Ai. Basis des Bots ist ein aktuelles GPT-Modell (GPT-4o), wie es zum Beispiel bei ChatGPT zum Einsatz kommt. GPT ist die Abkürzung für „Generative Pre-trained Transformer“. „Mit diesen Allzweck-Sprachmodellen ist bei der Künstlichen Intelligenz ein gewaltiger Sprung nach vorn gelungen“, stellt Stuiber fest. Er selbst hat bei einer französischen Großbank vor einigen Jahren schon Erfahrungen mit einer älteren Generation von KI-Modellen gesammelt. „Was jetzt mit Q.Ai alles machbar ist, wäre damit nicht vorstellbar gewesen.“
Wissen aus der Kapitalmarktforschung
Die Datenbank, auf die Q.Ai zugreift, ist riesig. Es steckt viel Fachwissen von quirion und der Quirin Privatbank darin. Beide stützen sich in ihrer Anlagestrategie schließlich auf den aktuellen Stand der Finanzmarktforschung. Die Dialoge spiegeln außerdem Knowhow aus einer langjährigen Beratungspraxis der Quirin Privatbank. Darüber hinaus greift der Chatbot auch auf Inhalte aus dem Web, zum Beispiel die von quirion entwickelte QuiPedia, zu. „Die Informationsquellen haben wir aber sorgfältig gefiltert, damit die Antworten so fundiert wie möglich ausfallen“, erklärt Stuiber.
Den Chatbot auf den aktuellen Stand seiner Fähigkeiten zu bringen, war eine Menge Arbeit. „GPT-Modelle sind eine Black Box“, erläutert der Business Manager, der seine Bachelor-Arbeit über den „Impact der Generativen KI auf Roboadvisor“ geschrieben hat. „Man weiß gerade in der ersten Trainingsphase nie ganz genau, wie und warum der Bot auf eine bestimmte Weise reagiert.“ Es dauerte eine Weile und kostete viele Trainingsstunden, bis die Ergebnisse zufriedenstellend waren. „Dazu gehört, dass die Antworten möglichst verständlich, aber nicht zu banal formuliert sind.“
Aktuell läuft die Interaktion mit dem Chatbot noch schriftlich. Denkbar ist, dass man sich irgendwann in natürlicher Sprache mit Q.Ai unterhalten kann. Aktuelle Kurse und Börsennews liefert Q.Ai nicht. Vielleicht wird sich in Zukunft auch daran etwas ändern. Aber das hat keine Priorität. „Ein kluger Vermögensaufbau sollte sich eben an den Zielen, Zeithorizonten und Risikoprofilen der Anlegerinnen und Anleger orientieren“, betont Stuiber. „Und nicht an kurzfristigen Kursentwicklungen oder heißen Börsentipps.“