Mit den Lebenslagen wechselt auch das Anlageprofil. Zeit, an der eigenen Anlagestrategie bei quirion etwas zu ändern? In welchen Fällen das sinnvoll ist und warum eine Ergänzung mit Sparplänen eigentlich immer lohnt, erklärt unsere Vermögensberaterin Nancy Guth aus der Niederlassung in Wiesbaden.
Die Bankkauffrau und Bankfachwirtin (IHK) betreut Kunden bei quirion und der Quirin Privatbank von Wiesbaden aus. Den Kunden auf Augenhöhe zu begegnen, ohne ihnen bestimmte Produkte „nahelegen“ zu müssen: Das ist ein wesentlicher Grund dafür, warum Nancy Guth seit 2009 stolze „Quirinerin“ ist. Objektiv und transparent zu beraten ist ihr Anspruch.
Jeder Kunde macht zu Beginn einige persönliche Angaben, etwa zur Risikobereitschaft. Daraus leiten sich dann die Anlagestrategie und das Verhältnis von Aktien und Anleihen im Depot ab. Was sind Anlässe, um über einen Strategiewechsel nachzudenken?
Wenn Kunden mich danach fragen, geht es oft um Liquiditätsbedarf in den verschiedenen Lebensphasen. Etwa wenn eine Immobilie angeschafft wird. Oder wenn sich Kunden dem Ruhestand nähern. Vielfach ist es auch so, dass Kunden bei ihrem ersten Investment bei quirion das Profil etwas vorsichtiger gewählt haben, weil sie die Geldanlage bei unserer digitalen Vermögensverwaltung noch nicht so gut kennen. Wenn sie sehen, wie unsere Strategie funktioniert, werden sie mutiger. Gerade in der Krise haben viele registriert, dass sie funktioniert.
Was ist, wenn Kunden den Eindruck haben, dass die Märkte sich verändern – und deshalb Aktienanteile erhöhen oder reduzieren wollen?
Danach werde ich in der Tat ab und zu gefragt. Vor allem natürlich, wenn es an den Märkten unruhig wird. Da fragen mich Kunden dann: Soll ich irgendwie reagieren? Wenn es um einen Profilwechsel geht, erkundige ich mich zuerst immer nach dem Hintergrund. Sinnvoll ist eine Änderung in der persönlichen Strategie, wenn sich die Lebensumstände verändern. Wenn es nur um das Marktgeschehen geht, rate ich meist von einem Wechsel ab. Kern unserer Anlagestrategie ist die prognosefreie Geldanlage. Basis ist die wissenschaftlich fundierte Überzeugung, dass Markttiming, also die Suche nach dem richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt, langfristig einfach nicht funktioniert.
Sie sagen, dass Sie „meist“ von einem Wechsel abraten, wenn der Impuls vom Marktgeschehen ausgeht. In welchen Fällen wäre er dann trotzdem sinnvoll?
Es kann natürlich sein, dass ein Kunde bemerkt, dass er weniger risikofreudig ist als ursprünglich angenommen. Also dass er die Schwankungen einfach nicht aushält. Das ist eine Frage der Selbsteinschätzung. Haben sich aber weder die Lebensumstände noch die Risikobereitschaft geändert, sollte man an der Anlagestrategie festhalten. Die leitet sich nicht vom Marktgeschehen ab, sondern eben von Kriterien wie dem Anlagehorizont und dem Risikoprofil.
Ein Anlass für Strategiewechsel kann sein, dass der Ruhestand näher rückt. Gängige „Faustregel“ ist, dass es dann vor allem um die Auszahlung und nicht mehr um Vermögensbildung geht. Ist das angesichts vergleichsweise langer Rentenphasen noch ratsam?
Nicht unbedingt. Viele wollen und müssen ja nicht gleich zum Rentenstart über ihr gesamtes Kapital verfügen, dass sie sich erworben haben. Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer liegt bei rund 20 Jahren – da ist es kaum zu empfehlen, die ganze Zeit auf die Wertentwicklung an den Märkten zu verzichten. Es kann sich also zum Beispiel lohnen, zwei Wege zu gehen: Einen Teil des Kapitals kann man für die schrittweise Auszahlung sichern, weil im Alter die Einnahmen geringer sind als im Berufsleben. Und in einem anderen Topf baut man weiterhin Vermögen auf. Wir haben für die Altersvorsorge übrigens ein eigenes Produkt mit einer speziellen Strategie, einem so genannten Gleitpfadkonzept. Im Kern passt sich hier das Verhältnis von Aktien und Anleihen im Zeitverlauf automatisch an das Anlageziel an, für den Ruhestand Vermögen aufzubauen.
Abgesehen von einem Strategiewechsel: Wann ist es sinnvoll, das Depot zu ergänzen?
Ein Sparplan geht immer, wenn man sich dafür nicht „die Butter vom Brot“ wegsparen muss. Ein Sparplan kann als Ergänzung für ein Depot bei quirion auch dafür genutzt werden, ein anderes Profil auszuprobieren. Der Cost-Average-Effekt sorgt dafür, dass bei gleichen monatlichen Sparraten bei hohen Kursen weniger und bei tiefen mehr Anteile erworben werden. So werden schon dadurch Risiken stärker abgefedert. Was die Depotergänzung generell angeht: Geldanlage braucht ein Ziel aber keinen „richtigen Zeitpunkt“. Der ist immer „jetzt“. Wenn die finanzielle Situation es erlaubt, muss man sich eher die Frage stellen, warum man nicht anlegt.
Mehr zu den Sparplänen von quirion gibt es hier.