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Trump in den USA, Neuwahlen in Deutschland

Trump in den USA, Neuwahlen in Deutschland

In der größten Volkswirtschaft der Welt wechselt im Januar die Regierung. In der größten Volkswirtschaft Europas wird im Februar neu gewählt. In der politischen Landschaft wird sich im kommenden Jahr einiges bewegen. Doch an den Grundsätzen für eine kluge Geldanlage ändert das nichts.

Die nächste Regierung in den USA nimmt Konturen an. Geht es nach Donald Trump, wird der TV-Moderator Peter Hegseth Verteidigungsminister. Nicht die einzige Personalie, die im Vorfeld so manchen aufgeschreckt hat: Die geplante Ernennung von Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister brachte an den Märkten sofort Pharma-Aktien unter Druck.

Wenn Trump am 20. Januar 2025 das Weiße Haus übernimmt, ist einiges anders als in seiner ersten Amtszeit. Vor allem sind nun auch Senat und Repräsentantenhaus in republikanischer Hand. Eine gute Ausgangslage dafür, dass Trump seine Agenda in die Tat umsetzen kann. Ganz anders in Deutschland: Welche Regierung den Kurs bestimmen und welche Mehrheitsverhältnisse im Bundestag herrschen werden, wird bei Trumps zweiter Amtsübernahme noch nicht klar sein. Nach dem abrupten Aus der Ampel-Koalition wird am 23. Februar erstmal neu gewählt.

Mehr Protektionismus?

Einige der Wahlversprechen von Trump dürften der nächsten deutschen Regierung sicher Kopfschmerzen bereiten – darunter die Androhung hoher Importzölle von generell 10 bis 20 Prozent. Im vergangenen Jahr gingen knapp 10 Prozent der deutschen Exporte in die USA. Schon jetzt bremst die deutsche Wirtschaftsschwäche die Konjunktur des Euroraums. Handelskonflikte zwischen den USA und der EU wären kaum hilfreich.

Dass Trump auf starke Handelsbeschränkungen aus ist, ist in vielen Ländern ein Thema. Für Einfuhren aus China will Trump sogar einen Zoll von mindestens 60 Prozent erheben. Könnte seine zweite Amtszeit zur Bürde für die gesamte Weltwirtschaft werden? „Wir kennen Trumps protektionistische Bestrebungen schon aus seiner ersten Präsidentschaft“, stellt Philipp Dobbert fest, Chefvolkswirt bei quirion und der Quirin Privatbank. Auch damals sei die Weltwirtschaft nicht zusammengebrochen.

„Sicher ist denkbar, dass stärkere Handelshemmnisse Auswirkungen auf die weltwirtschaftliche Entwicklung haben“, schränkt Dobbert ein. „Aber der Welthandel geht schon immer mit solchen Hemmnissen um, die erfindet Trump nicht neu.“ In den zurückliegenden Jahrzehnten habe sich gezeigt, dass der Welthandel mit Wohlstandsgewinn und Wachstum für alle verbunden sei, die daran teilnehmen. „Dabei hat sich der Welthandel auf Hemmnisse aller Art immer wieder neu eingestellt.“

Was macht der Aktienmarkt?

Der US-Aktienmarkt begrüßte den Wahlerfolg von Trump zunächst euphorisch. Wobei den Kursen geholfen haben mag, dass die Fed kurz nach der Wahl nochmals den Leitzins senkte. In den Tagen danach ging es mit den Kursen dann wieder etwas abwärts. Ein belastender Faktor: Fed-Chef Jerome Powell hatte betont, dass man sich mit weiteren Zinssenkungen Zeit lassen kann.

Politik ist nicht alles. Und erste Reaktionen auf das Wahlergebnis sind für die weitere Entwicklung nicht wirklich aussagekräftig. Ein kurzer Rückblick auf Trumps erste Präsidentschaft: Damals zeigten in den ersten Wochen nach der Wahl zwar die Bereiche des US-Aktienmarkts eine gewisse Stärke, für die man sich von seiner Politik Impulse versprach – Aktien aus der Finanz- und Energiebranche oder kleinere Unternehmen zum Beispiel. Betrachtet man dann die Entwicklung der gesamten Amtsperiode, relativiert sich das Ergebnis jedoch deutlich.

Inflation bleibt ein Thema

Unternehmensbilanzen, Konjunktur, Leitzinsen: Das alles lässt sich nicht aus Wahlprogrammen ablesen. „Ob die Fed die Inflation wirksam in den Griff bekommt – und das ohne Einbrüche in der Wirtschaft auszulösen – wird sich jetzt erst entscheiden“, stellt Ökonom Dobbert fest. Eine protektionistischere Handelspolitik sowie die von Trump geplanten Steuersenkungen könnten die US-Teuerung durchaus wieder anfachen. „Auch in der Eurozone hat sich die Sache mit der Inflation noch nicht erledigt.“

Wie auch immer es aber in den nächsten Monaten damit weitergeht – für den Vermögensaufbau zählt die langfristige Perspektive. Und bislang sind die Aktienkurse langfristig und im Durchschnitt immer gestiegen.

Aktien beteiligen an Unternehmen und damit an der Wirtschaft. Die wiederum ist auf Wachstum ausgerichtet. „An diesem Zusammenhang haben weder Regierungswechsel noch größere Krisen jemals etwas verändert“, stellt Dobbert fest. Natürlich ging es nicht immer schnurgerade nach oben. „Aber langfristig zahlte sich aus, investiert zu sein und zu bleiben.“

Investiert sein und bleiben: „Dieser Grundsatz gilt jedoch nur für eine breit gestreute Geldanlage, bei der das Verhältnis von Renditechancen und Risiken möglichst optimal ist“, betont Dobbert. Wer auf einzelne Aktien oder Marktsegmente setze, könne viel verlieren, wenn die Wette nicht zu den jeweiligen Rahmenbedingungen passt. „Mit einem global diversifizierten Portfolio spekuliere ich dagegen nicht auf einen bestimmten Verlauf der Ereignisse. Und muss mir darüber also auch keine Gedanken machen.“

Mehr über die Vorteile der Diversifikation erfahren Sie hier.

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